Benjamin Coulter

Wie können wir denn loben?


Gott aber, unserm Vater, sei Ehre von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen.
Philipper 4,20
Kann es sein, das Lobpreis sehr viel mehr ist, als wir uns darunter vorstellen?
Loben heisst, jemand zu ehren:
Laut und öffentlich, so das alle es hören und sehen können.
Loben, wie wir es in der Bibel finden, hat etwas Wildes gar Verrücktes an sich. Ein gutes Bild dafür ist König David, als er in seinen Unterhosen laut singend, jubelnd und tanzend vor seinem Volk herging, um Gott zu loben.
Beim Lobpreis geht es nicht um die eigen Ehre, es geht darum, Gott alle Ehre zu geben.
Lobpreis kann fröhlich sein muss aber nicht. In den Lobliedern der Bibeln finden wir auch viel Leid, Angst, Trauer, sogar Wut und Hass.
Wie kann dies Lobpreis sein?
Nun, wenn jemand zu mir kommt und mich Anteil nehmen lässt an seinen schweren oder negativen Gefühlen, heisst das, dass er mir vertraut und das ehrt mich – wirklich. Und wenn wir alle unsere negativen Emotionen zu Gott bringen, im Vertauen, dass er uns trotzdem annimmt, ehrt ihn das.
Darum geht es im Lobpreis. Es geht darum, Gott zu ehren.
Ich beklagte mich bei einer Freundin, dass wir eine Lobpreis-Gottesdienst planen aber jetzt nicht mitsingen dürfen.
Sie ermutigte mich und sagte, dass dies auch eine Chance sein kann, um neu zu lernen, dass nicht nur unsere Lieder, sondern unser ganzes Leben Lobpreis ist.
Ich bestätigte, wie wahr ihre Worte sind, obwohl ich noch gar nicht verstand, was sie sagte.
Was ich verstehe, ist dass alles was wir tun, Lobpreis sein kann.
Ich kann Gott ehren mit all meiner Arbeit. Als Pastor scheint das naheliegend. Ich kann Gott aber auch loben mit meiner Arbeit als Zimmermann.
Das vergesse ich manchmal, aber wenn ich daran denke motiviert mich das, wie nichts anderes. Dann liebe ich es, gute Arbeit zu leisten. Nicht aus Druck, nicht aus Geltungszwang, sondern aus Freude daran, dass ich so Gott ehren kann.
Tatsächlich kann ich Gott ehren mit allem, was ich tute.
z.B. auch mit Zähneputzen, denn damit pflege ich etwas, das Gott mir geschenkt hat und das ehrt Ihn.
Schreib dir das doch auf, auf deinen Badzimmerspiegle:
„Zähneputzen ist Lobpreis!“
Aber was ist, wenn ich etwas mache das nicht Gut ist?
Ja selbst dann bekommt Gott alle Ehre.
Wenn ich etwas Gutes mache, bekommt Gott die Ehre, weil er mich geschaffen hat.
Wenn ich etwas nicht so Gut mache, bekommt Gott Ehre, weil er mir dabei hilft.
Wenn ich etwas Böses mache, bekommt Gott alle Ehre weil, er absolut gerecht ist und kein Unrecht ungestraft lässt.
Selbst wenn ich es versuchen würde, könnte ich nichts tun, wodurch Gott nicht geehrt wird.
Aber was ist, wenn wir zu Gott gehören, uns ihm anvertraut haben und trotzdem sündigen? Kann Gott dadurch ehre bekommen?
Ja! Und wie!
Vielleicht noch mehr all in irgendeiner anderen Situation.
Weil Gott uns dann vergibt.
Das ist kein ignorieren unserer Schuld, ganz im Gegenteil.
Durch das Sündopfer von Jesus Christus demonstriert Gott kompromisslose Gerechtigkeit und kompromisslose Liebe.
Vergebung heisst, dass Gott, Gerechtigkeit zu 100% ausübt und dabei uns zu 100% annimmt. Dass können wir unmöglich verdienen, dafür bekommt Gott alle Ehre.

Heisst das jetzt, dass wir umso mehr sündigen sollen, damit Gottes Gnade umso grösser werde?
Das frag nicht ich sonder der Apostel Paulus im Römer Kap. 6 und beantwortet die Frage auch gleich.
Natürlich nicht! Das wäre so was von verkehrt!
Es stimmt zwar, dass Gott dadurch Ehre bekommt, aber Gott will noch viel mehr als das.
Gott möchte die Ehre, die er durch dich bekommt und die Freude, die er an dir hat, auch mit dir teilen. Und das geht nicht, wenn du böse handelst.
Der Unterschied ist nicht, dass Gott weniger Ehre bekommt, nicht mal, dass er sich deswegen weniger an uns freut. Sondern nur, dass wir dann keinen Anteil an dieser Ehre und Freude haben.
Ich fasse zusammen.
Mit allem was wir tun können wir Gott loben.
Und selbst wenn wir Gott nicht loben, bekommt Gott Ehre, für alles, was wir tun.
Aber wenn du aufmerksam zugehört hast, hast du vielleicht gemerkt, dass die Freundin mir etwas ganz anderes sagte.
Sie sagte nicht: Alles was wir tun ist Lobpreis,
sondern: Unser ganzes Leben ist Lobpreis.
Alles, was du bist, ist Lobpreis.
Durch alles, was du bist, bekommt Gott Ehre, und zwar schon bevor du irgendetwas getan hast.
Dass du existierst, ehrt Gott.
Dass du lebst, ehrt Gott.
Dass du denken kannst, ehrt Gott.
Dass du fühlen kannst, ehrt Gott.
Dass alles, ist wahnsinnig beindruckend, ein unvergleichbares Wunder. Darüber Jubeln die Himmel und hören nicht auf Gott für dich – dafür, dass er dich geschaffen hat – zu loben.
Und Gott freut sich daran.
Alle Ehre wegen dir und alle Freude an dir will Gott mit dir teilen. Und das kann passieren. z.B. beim Zähneputzen.

Amen.
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