Benjamin Coulter
31.03.2018

Hokuspokus im Namen Jesu

Um Bodenplatten zu verlegen, ging mir diese Woche einen speziellen Leim aus. So besuchte ich den Baufachhandel. Da sind Lagerhallen über Lagerhallen, Palette über Palette. Nichts ist ausgestellt, nichts ist angeschrieben, Preise sucht man vergeblich. Eins wurde mir sofort klar: Wer nicht genau weiss was er braucht wird hier nicht fündig. Ich fragte mich durch, bis ich in die richtige Lagerhalle gelang. Dort betrat ich ein kleines Büro. Ein Logistiker stand an der Theke. Er verlor keine Zeit für unnötige Höflichkeiten und kam gleich zur Sache – was mir sehr sympathisch war, schliesslich sollte ich ja auf der Baustelle sein.

„Leim“1. Frage:
Was brauchst du?

2. Frage:
Welche Firma?

3. Frage:
Welche Baustelle?

4. Frage:
Dein Name?


Dann fragte er mich noch, in was für einer Kartusche ich den Kleber haben möchte. Zum Glück denn offensichtlich hat er mich falsch verstanden. Kartuschen werden für einen dickflüssigen Fugenkleber verwendet. Ich brauchte aber unbedingt die flüssige Variante des gleichend Leimes. Dieser kommt in der Tube.
Er gab mir eine Quittung und ein Beleg zum unterschrieben, holte mir das gewünschte Produkt und schon war ich auf dem Weg zur Baustelle.

Jesus verspricht, dass wir alles bekommen, was wir Gott in seinem Namen bitten (Joh 16,23).
Mein Erlebnis im Baufachhandel zeigt mir, was es heisst, im Namen eines Anderen zu bitten.

1. Ich bekomme, wofür ich bitte, ohne dafür bezahlen zu müssen.

2. Ich kann nur im Namen meines Arbeitgebers „einkaufen“.

3. Ich bekomme die Ware nur im Zusammenhang eines Auftrages, den ich zuvor bekommen habe.

4. Ich brauch einiges an Fachwissen, um nach dem richtigen Produkt bitten zu können.

5. Auch wenn ich im Namen meines Arbeitgebers einkaufe, bürge ich mit meinem eigenen Namen, falls ich die Ware nicht nach dem Willen meines Arbeitgebers einsetzen würde.


Hokuspokus ist im Volksmund ein typischer Zauberspruch, der den eigenen Worten eine magische Kraft verleihen soll. Leider wird nicht selten der Namen Jesus zu einem solchen Zauberspruch gemacht. Menschen glauben ihren Gebeten eine besondere Kraft verleihen zu können, wenn sie es mit den Worten: „im Namen Jesu“ abschlissen. Aber Jesus fordert uns nicht auf diese Worte zu verwenden und verspricht uns auch nichts dafür.
Er verspricht: Wenn wir in seinem Dienst stehen, seinen Willen kennen, diesen ausführen und dazu etwas Bestimmtes brauchen und seinen Vater danach bitten, werden wir es ganz bestimmt auch bekommen.