Benjamin Coulter
07.02.2024

Vier praktische Schritte zur Feindesliebe

„Liebt eure Feinde“ (Mt 5,44). So einfach ist Gottes Lösung für all unsere Konflikte. Aber wie soll das gehen? Ehrlich gesagt habe ich noch viele Fragen, vieles verstehe ich nicht. So weit habe ich jedoch erfahren, dass folgende vier Schritte einen soliden Anfang dazu geben:

  1. Deinen Hass eingestehen
    Der Ratschlag: "Fake it till you make it" (Tu so, als ob, bis es wird) mag in manchen Situationen seine Berechtigung haben, aber bei der Liebe funktioniert das nicht. Je mehr du vorgibst, jemanden zu lieben, desto stärker wird der Hass.
  2. Jesus mehr lieben als Feinde hassen
    Es ist schwierig, sich dazu zu entscheiden, seine Feinde zu lieben. Aber du kannst dich entscheiden, Jesus zu lieben, der dich zuerst geliebt hat (1 Joh 4,19). Die Kunst besteht darin, Jesus mehr zu lieben als deine Feinde zu hassen. Denke mehr über Jesus nach als über deine Feinde. Sie verdienen deine Aufmerksamkeit nicht. Wenn es dir schwerfällt, nicht an sie zu denken, bring all deine Gedanken über sie im Gebet zu Jesus. Dabei musst du nichts schönreden; du darfst Gott deine dunkelsten Gedanken mitteilen, so wie David, der beispielsweise seinen Feinden wünscht, dass ihre Kinder über Felsen zerschmettert werden (Ps 137,9). Aber dann ist es wichtig noch viel mehr mit Jesus zu teilen. Sprich mit ihm auch über Schönes in deinem Leben, und du wirst erfahren, wie deine Liebe zu Jesus wächst.
  3. Akzeptiere Jesu Liebe zu deinen Feinden
    Wenn du ehrlich vor Gott bist, kannst du deinen Feinden Verderben wünschen und gleichzeitig anerkennen, dass Jesus ihnen Heil wünscht. Wenn deine Liebe zu Jesus stärker ist als dein Hass, kannst du auch akzeptieren und annehmen, dass Jesus deinen Feinden Heil wünscht, weil er sie genauso liebt wie dich.
  4. Tu Gutes aus Liebe zu Jesus
    Wenn die Liebe zu Jesus wichtiger für dich ist als der Hass gegenüber deinen Feinden, kannst du deinen Feinden Gutes tun. Das tust du nicht, weil du sie liebst, sondern weil du Jesus liebst und weisst, dass es IHN freut. Dann sind sowohl dein Handeln wie auch deine Motivation liebevoll. Nichts daran ist "fake"; du tust nicht so, als ob du lieben würdest, du liebst tatsächlich, einfach nicht denjenigen, dem du gerade Gutes tust.

Ob daraus auch spürbare Liebe zu deinen Feinden wächst, kann ich nicht sagen. Aus praktischer Sicht macht das jedoch keinen grossen Unterschied.
Sicher ist: Deine Liebe zu Jesus wird dadurch vervielfacht.